Autoversicherung für Fahranfänger – Sparmöglichkeiten nutzen

Eine Autoversicherung für Fahranfänger ist deshalb teuer, weil unerfahrene Fahrzeugführer statistisch häufiger in Unfallschäden verwickelt sind als routinierte Fahrer. Über Familienrabatte und geschickte Fahrzeugwahl sowie unter Beachtung weiterer Angebote lassen sich versicherungsabhängig deutliche Beitragsvergünstigungen für die schwierige Anfangszeit erzielen. Langfristig lohnt der zunächst hohe Erstbeitrag über den Erwerb von Schadensfreiheitspunkten mit zunehmender Fahrerfahrung, am besten unfallfrei.


Risikobeteiligung der Versicherungsnehmer

Fahrfehler passieren statistisch und in der Praxis aus mangelnder Fahrpraxis häufiger als im Laufe der jahrzehntlangen Fahrerpraxis. Versicherer schützen sich gegen dieses Risiko, indem Fahranfänger automatisch zunächst hoch in den Kfz-Tarifen eingestuft werden. Doch obwohl dies bei allen Versicherungsunternehmen gängige Praxis ist, lässt sich bereits jetzt bei der Einstufung sparen. Hierfür ist die Absprache mit fahrerfahrenen, bereits langjährig versicherten Familienmitgliedern vorteilhaft.

Folgende Punkte können zu deutlich günstigeren Tarifbedingungen führen:

  • die Wahl eines bestimmten, versicherungstechnisch begünstigten Fahrzeugs
  • die freiwillige Einschränkung des Fahrerkreises

Möglichkeiten für einen verbesserten Fahranfänger-Tarif

Versicherungsunternehmen gehen hinsichtlich ihrer Leistungsbereitschaft buchstäblich „auf Nummer Sicher“. Das bedeutet, dass erst vertraute Fahrpraxis und möglichst lange Unfallfreiheit zu begehrten Rabatttarifen führen. Doch schon mit bestandener Führerscheinprüfung können Versicherungsnehmer deutlich bei ihrer Einstufung sparen:

1. Fahrerfahrene, bereits versicherte Familienmitglieder in die Autoversicherung für Fahranfänger einbeziehen

Viele Familien versichern alle Fahrzeuge bei ein und demselben Anbieter. Diese freiwillige Bindung honorieren viele Versicherungsunternehmen mit einem Rabattangebot, welches schon für Fahranfänger greift. Jedoch bieten nur einige der mehreren hundert Kfz-Versicherer ein solches Rabattsystem an.

2. Anmeldung des Fahrzeugs für den Fahranfänger als Zweitwagen einer bestehenden Familienversicherung

Zwar spart der Fahranfänger grundsätzlich am Beitrag, doch sammelt er keine Rabattpunkte als aktueller Versicherungsnehmer. Viele Versicherungen machen diese Möglichkeit auch vom Alter des Fahrers (mindestens 23 Jahre) und der gültigen Schadensfreiheitsklasse des Fahrzeugs (mindestens SF 2) abhängig.

3. Schon Fahrpraxis, aber noch nie ein eigenes Fahrzeug versichert? Verwandtenrabatte helfen

Eine gute Konstellation sind Verwandte mit bereits hohen Schadensfreiheitsrabatten. Falls diese selbst nicht auf die Rabatte angewiesen sind, kann die entsprechende SF-Klasse auf den Anfänger übertragen werden. Jedoch gelten hier pro Versicherung unterschiedliche Bedingungen dazu, wie lange der Fahranfänger den Führerschein schon besitzen muss.

4. Kilometerrabatt für Fahranfänger

Manche Fahranfänger besitzen den Führerschein „für alle Fälle“. Das bedeutet, dass sie in der Praxis nur wenige tatsächlich gefahrene Kilometer zurücklegen. Versicherungen honorieren eine zunächst geringe Fahrleistung mit einem geringen Versicherungsbeitrag zur Kfz-Versicherung. Wichtig ist bei dieser Möglichkeit, dass die angegebene, voraussichtliche Fahrleistung für den Versicherungszeitraum ehrlich angegeben wird. Ansonsten drohen am Vertragsende teure Nachzahlungen (Vertragsstrafen) für jeden Kilometer Überschreitung.

5. Begleitetes Fahren mit Prämienversprechen

Fahranfänger ab 17 Jahr dürfen in Begleitung von Erwachsenen bereits ein Fahrzeug versichern. Voraussetzung ist außerdem ein nachgewiesenes Fahrsicherheitstraining. Die somit erarbeitete Fahrpraxis wird durch eine Besserstellung im Kfz-Tarif für Anfänger honoriert, allerdings unterschiedlich pro Versicherer.

6. Versicherungseinschränkungen wohlbedacht hinnehmen

Fahranfänger, die zunächst mit einem wenig versicherten Fahrzeug Praxiserfahrung sammeln, werden dafür vom Versicherer belohnt. Es ist möglich, für solche Fahrzeuge nur eine Haftpflichtversicherung abzuschließen. Dabei sind zwar nur Fremdschäden abgedeckt, jedoch kann sich die gesamte Beitragsersparnis bei umsichtiger Fahrweise im Laufe der Zeit für den einstigen Anfänger in der späteren Einstufung rentieren.

7. Günstig statt schick kann den Beitrag zur Autoversicherung für Anfänger drastisch senken

Wunderliche Automarken gehen seltener in Unfallstatistiken ein als Trendmodelle. Erstens kosten schwer verkäufliche „Oma-Wagen“ in der Regel weniger als angesagte Marken. Zweitens honorieren dies die Versicherer mit günstigen Beiträgen, falls ein Fahranfänger seine Eitelkeit beiseitelässt und in einem solchen Sondermodell seine Fahrpraxis erwirbt. Allerdings ist hier ein jährlicher Autoversicherung Vergleich besonders wichtig. Denn die Tarife hierfür können sich jäh ändern, falls ein solches bislang unbeliebtes Modell plötzlich zum Kassenschlager und somit zu einem statistisch höheren Schadensrisiko wird.

Einstufung in die Schadensfreiheitsklasse

Beim Abschluss einer Autoversicherung ist die Einstufung in eine gültige Schadensfreiheitsklasse üblicherweise hoch. Die genannten Sparmöglichkeiten können dies vorübergehend verbessern. Doch grundsätzlich sollte jeder Fahrzeugführer im Laufe seiner Fahrpraxis auf eine Besserstellung hinarbeiten. Dies kann durch folgende Möglichkeiten geschehen:

a) Umsichtige Fahrweise für viele Jahre Unfallfreiheit. Abhängig vom Alter des Fahrers und seiner gültigen Regionalklasse wird pro Versicherungsjahr ein Schadensfreiheitsrabatt gewährt. Dieser ist bereits nach 10 unfallfreien Jahren um mindestens die Hälfte günstiger als zu Beginn der Fahrpraxis.

b) Beim Wechsel der Autoversicherung nach einer erfolgten Schadensregulierung ist der Zeitpunkt des Wechsels maßgeblich für die geltende Schadensfreiheitsklasse. Um eine ungünstige Rückstufung spätestens zum Jahresende zu vermeiden, lohnt es oft, geringfügige Fahrzeugschäden selbst zu zahlen. Dies wirkt sich in der Versicherungsstatistik nicht nachteilig aus und kann über den Versicherungsbeitrag mehrfach günstiger sein als eine Meldung und Regulierung über den Versicherer.

Ein wichtiger Tipp zum Erhalt der SF-Einstufung

Wer länger als sieben Jahre kein Fahrzeug versichert hat, wird von allen Versicherern so eingestuft, als wäre er ein Fahranfänger. Vorher erworbene Schadensfreiheitsrabatte verfallen. Es ist daher sinnvoll, mit den genannten Sparmöglichkeiten mindestens alle sechs Monate ein Fahrzeug zu versichern. Wurde durch Fahrpraxis und Unfallfreiheit bereits eine ansehnliche Einstufung erzielt, sollte nach spätestens sechseinhalb Jahren wieder eine Versicherung abgeschlossen werden. Hierbei erfolgt zwar keine Besserstellung, jedoch bleibt die früher erworbene Schadensfreiheitsklasse erhalten.

Fazit

Die Beiträge einer Autoversicherung für Fahranfänger können mit Hilfe anderer versicherter Familienmitglieder und durch aufmerksamen Vergleich bei der Wahl des Fahrzeugs deutlich reduziert werden. Langfristig lohnt es dennoch, einige schlechter gestellte Einstufungen in Kauf zu nehmen. Denn im Laufe unfallfreier Fahrpraxis verbessern sich diese in attraktiven Beitragsstufen. Auf unserer Vergleichsseite finden Sie zudem die besten Autoversicherungen im Vergleich.