Ihr Oldtimer kann für Sie durchaus einen historischen Wert haben. Aber nur, wenn das Fahrzeug den Einstufungspunkten für diese Fahrzeug-Sparte entspricht, erkennen Versicherungsanbieter dies an. In diesem Fall können Sie unter Umständen tüchtig bei der Beitragshöhe Ihrer Autoversicherung sparen.

Hinsichtlich des technischen Zustandes werden Ihnen sogar modell- und baujahrabhängige Sonderrechte eingeräumt. Allerdings lohnt der Vergleich zwischen Versicherungsanbietern. Denn einige Anbieter honorieren die liebevolle Pflege alter Jahrgänge bei Automobilen mit attraktiven Beitragsbedingungen und Sonderoptionen für spezielle Zusatzversicherungen.

Ist mein “guter alter” ein Oldtimer? So urteilen Versicherungsanbieter

Ein altes Auto zu fahren, es eventuell zu restaurieren oder verkehrsgerecht nachzurüsten, das macht Ihr Fahrzeug nicht automatisch zum Oldtimer. Sie können Ihren „guten alten“ allerdings gezielt den Kriterien anpassen, wenn dieser:

• straßentauglich fahrbereit,
• erhaltenswert hinsichtlich der Gesamtbeschaffenheit,
• in einem originalgetreuen Zustand und
• mindestens 30 Jahre alt ist.

Besitzt Ihr Fahrzeug diese beiden Grundeigenschaften, dann geben Ihnen Versicherungsanbieter dafür Beitrags- und Schutzkonditionen, die für ein normal fahrbereites Fahrzeug jüngerer Jahrgänge nicht angeboten werden. Je gründlicher Sie Ihr Altfahrzeug zugunsten eines originalgetreuen Zustands pflegen, umso deutlicher bekommen Sie diese zeitliche Sorgfalt über finanzielles Entgegenkommen bei der Autoversicherung wieder zurück.

Versicherungsoptionen für Oldtimer

Ihr Oldtimer wird als solcher versichert, wenn er eine Prüfbescheinigung des TÜV oder der DEKRA besitzt. Hierin wird nach technischer Inspektion bestätigt, dass Blinklicht, Bremslicht und Bremsanlage sowie jegliche vorgeschriebenen Beleuchtungen fehlerfrei funktionieren. Die oben genannten, für Oldtimer ausnahmsweise nicht vorgeschriebenen Merkmale (Sicherheitsgurt, Kat, Umweltplakette) werden hierin auch vermerkt. Nun haben Sie folgende Versicherungsoptionen:

1. Saisonkennzeichen

Die günstigste Option Ihres „guten alten“ bei der Versicherung ist das Saisonkennzeichen. Bedingung ist, dass Sie Ihr KFZ nur für bestimmte Monate des Jahres zulassen, beispielsweise vom Frühjahr bis zum Herbst oder nur im Sommerquartal. In der Folge zahlen Sie nur anteilig für die entsprechenden Monate Kfz-Steuer und Kfz-Haftpflicht- bzw. Kfz-Kaskoversicherung.

Die entsprechende Versicherung läuft ohne Beitragszahlung in den restlichen Monaten als Ruheversicherung weiter. Allerdings verlangen die Versicherungsanbieter dafür, dass Sie Ihren Oldtimer während der Ruhephase auf einem geschützten Privatgelände und keinesfalls im öffentlichen Verkehrsraum parken.

2. Normale Ganzjahreskennzeichen

Die Versicherung kann bei einem Ganzjahreskennzeichen teurer sein als für jüngere Fahrzeuge. Aber Sie können dann selbst entscheiden, ob Sie sich zu einem besonderen Anlass auch im Wintermatsch oder Frühlingsregen mit Ihrem gepflegten Oldtimer auf die Straße trauen.

Sonderrechte für verkehrstaugliche Museumsstücke auf vier Rädern

Echte Oldtimer werden von Gutachtern nochmals in vier „Altstufen“ eingeteilt. Dies wird hauptsächlich zur Wertermittlung bei Verkaufsinteressen vorgenommen. Allerdings hat die Einstufung auch Einfluss auf die Besteuerung und die technischen Vorschriften zum Führen solcher Fahrzeuge im Straßenverkehr. So gelten günstige Steuersätze für Oldtimer auch dann, wenn:

• Ein Fahrzeug älter als 30 Jahre nicht mit einem Katalysator nachgerüstet ist,
• in Umweltzonen ohne Umweltplakette, aber mit H-Kennzeichen geführt wird oder
• ein Automobil mit Baujahr vor 1970 keine Sicherheitsgurte nachgerüstet hat.

Attraktiv hinsichtlich der Kfz-Steuer sind H-Kennzeichen. Solche finden Sie seit 1993 auf der Mehrheit zugelassener Oldtimer. Für H-Fahrzeuge gilt der Steuer-Pauschalbetrag bei PKW von 191,70 Euro, bei Motorrädern von 46 Euro. Geringfügige Anpassungen des jährlichen Steuersatzes sind möglich, aber nicht gravierend. Die hier genannten Beiträge sind aktuell für das Steuerjahr 2015.

Autoversicherungen vergleichen und zum günstigsten Anbieter wechseln

Die Kfz-Steuer läuft bei neuen oder jungen gebrauchten Fahrzeugen nach den Kriterien:

• Kraftstoffart
• Hubraum
• Modell
• Schadensfreiheitsklasse

Zu beachten ist hierbei auch:

• ob Fahrer unter 24 Jahren zum Fahrerkreis gehören,
• ob Sie das Fahrzeug auf einer offenen Parkfläche oder in einer abgeschlossenen Garage unterstellen,
• welche Kilometerleistung Sie jährlich mit dem Wagen bewältigen oder
• wie viele unfallfreie Fahrpraxisjahre Sie vorweisen können.

Besonders in diesem Bereich sollten Sie pro Versicherungsjahr die einzelnen Anbieterkonditionen gründlich vergleichen. So kann sich für Ihren Oldtimer der Abschluss eines „Rabattretters“ lohnen oder eine Extraversicherung im Kaskobereich für Sonderausstattungen. Geltendes Recht auf Kündigung zum Ende des Versicherungsjahres bzw. Sonderkündigungsrecht bei plötzlichen, nicht von Ihnen verschuldeten Beitragserhöhungen besitzen Sie auch bei der Autoversicherung für Oldtimer.